Eine 2007 veröffentlichte Studie bestätigte, dass Pferde Dichromaten sind, deren Farbsehvermögen dem des Menschen mit Rot-Grün-Farbfehlern ähnelt.
Während lange Zeit allgemein angenommen wurde, dass alle Tiere vollständig farbenblind seien, haben Untersuchungen gezeigt, dass viele Tiere – darunter Hunde, Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Hirsche und Pferde – einige Farben sehen können.
Um in Farbe sehen zu können, muss ein Tier mindestens zwei verschiedene Klassen von Rezeptoren haben, nämlich lichtempfindliche Zapfenzellen in der Netzhaut (Rückseite) des Auges.
Menschen und Primaten haben in der Regel drei verschiedene Arten von Zapfenzellen in der Netzhaut, die als trichromatisches (dreifarbiges) Sehen bezeichnet werden, und können vier Grundfarben – Rot, Grün, Blau und Gelb – sowie viele Zwischentöne sehen.
Das Auge eines Pferdes enthält zwei Klassen von Zapfenzellen und hat somit ein dichromatisches (zweifarbiges) Sehvermögen. Eine Zapfenklasse absorbiert blaues Licht (kurze Wellenlängen), die andere absorbiert grün-rote Farben (mittlere bis lange Wellenlängen), obwohl Pferde die grün-roten Farben nicht auf dieselbe Weise wie Menschen sehen, da ihre Zapfen anders sind als die Zapfen des menschlichen Auges.
Es gibt auch dichromatische Menschen, die entweder an Rot-, Grün- oder Blau-Blindheit leiden.
Eine im Jahr 2000 von Veterinärforschern in Wisconsin durchgeführte Studie zeigte, dass Pferde mit ihrem dichromatischen Sehvermögen Rot im Rot/Grün-Bereich des Spektrums nicht unterscheiden können und auch etwas weniger empfindlich für rotes Licht sind.
Eine neuere Studie, die 2007 von Hanggi, Ingersoll und Waggoner veröffentlicht wurde, bestätigte, dass Pferde Dichromaten mit einem Farbsehvermögen sind, das dem des Menschen mit Rot-Grün-Farbfehlern ähnelt.
Diese Forscher verwendeten einen pseudoisochromatischen Plattentest (verschiedenfarbige gepunktete Kreise vor einem Hintergrund aus verschiedenen Punkten), der beim Testen des Farbsehens beim Menschen sehr wirksam ist, aber bisher noch nie bei Tieren eingesetzt wurde.
Mit ihrer reduzierten Farbwahrnehmung und der leichten Unfähigkeit, Details so klar zu sehen wie der Mensch, könnte das Sehvermögen von Pferden in etwa mit dem eines leicht kurzsichtigen farbenblinden Menschen gleichgesetzt werden; allerdings ist das Nachtsehen eines Pferdes dem des Menschen weit überlegen.
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