Pferde sprechen vielleicht nicht, aber wir können lernen, durch ihr Verhalten und ihre Körpersprache zu verstehen, was sie uns sagen. Die Verhaltensforscherin Justine Harrison bespricht die nonverbale Kommunikation Ihres Pferdes.
Als Beutetierart, die sich zum Leben in sozialen Gruppen entwickelt hat, hätte die Verwendung von Lauten die gesamte Herde in Gefahr bringen können, von Raubtieren bemerkt zu werden.
Infolgedessen haben Pferde eine Reihe von ausgeklügelten körpersprachlichen Signalen und Verhaltensweisen entwickelt, um lautlos und sicher miteinander zu kommunizieren.
Natürlich verwenden Pferde manchmal stimmliche Signale, aber ihre primäre Kommunikationsmethode ist die Körpersprache.
Um die Körpersprache der Pferde verstehen zu lernen, müssen wir mehrere Puzzleteile zusammensetzen:
Pferde nutzen ihren ganzen Körper zur Kommunikation – Botschaften können über mehrere Bewegungen oder Positionen vermittelt werden, so dass körpersprachliche Signale nur dann richtig interpretiert werden können, wenn der Körper als Ganzes gesehen wird.
Zum Beispiel kann die Mimik durch die Position oder die Bewegungen im restlichen Körper unterstützt werden.
Die Stellung von Kopf und Hals, Hinterhand und Schwanz sind von besonderer Bedeutung, ebenso wie die gesamte Körperhaltung.
Wenn Ihr Pferd zum Beispiel die Ohren zurückgelegt hat, kann es entweder hinter sich lauschen oder drohen, zu beißen.
Die Haltung seines Kopfes und Halses – hoch und aufmerksam, wenn es zuhört, oder tief und zu Ihnen gestreckt, wenn es aggressiv ist – kann uns helfen, zu verstehen, was es sagt.
Körpersprache und -Verhalten sind kontextspezifisch – Wie sich ein Pferd verhält, kann in verschiedenen Situationen verschiedene Dinge bedeuten, deshalb ist es wichtig, den Kontext oder die Situation, in der das Verhalten auftritt, zu berücksichtigen.
Körpersprache und Verhalten können bei einzelnen Pferden unterschiedlich sein. Nicht alle Pferde reagieren auf Ereignisse in der Umwelt auf die gleiche Weise.
Einige sind extrem stoisch und möglicherweise viel mehr verängstigt oder gestresst, als ihre Körpersprache vermuten lässt.
Dies kann insbesondere auf Kaltblüter wie Maiskolben und Shires zutreffen, die möglicherweise erstarren, wenn sie Angst haben, anstatt sich zu scheuen oder herumzulaufen.
Umgekehrt können Heißblutrassen wie Araber und Vollblüter sehr reaktiv und ausdrucksstark in ihrem Verhalten und ihrer Körpersprache sein, wenn sie ängstlich sind.
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